Low Code: Anwendungen einfach schneller entwickeln

Mit Low Code Apps und Anwendungen einfach erstellen

Für Unternehmen sind Low-Code-Anwendungen eine geeignete Option, um die Vorteile der klassischen Programmierung mit denen der App-Erstellung per Drag-and-Drop zu kombinieren. Beschäftigte müssen keine Informatiker sein, um eigene Anwendungen erstellen zu können.

Standardprozesse aus vorgefertigten Bausteinen per Mausklick bauen und nach Bedarf mit klassischem Programmcode manuell nachjustieren. Das ist Low Code. Entwickler nutzen es, um Zeit einzusparen und Produkte schneller zu erstellen. Um es also gleich vorwegzunehmen: Low Code schafft nicht die Programmierer ab. Bei komplexen Anforderungen oder der Anbindung an ältere Applikationen braucht es nach wie vor eine IT-Fachkraft.

Was ist Low Code?

„Die Idee hinter der Technologie ist es, uns alle zu ‚Bürgerentwicklern‘ zu machen“, heißt es im Blog von Nintex, Spezialist für die Automatisierung von Geschäftsprozessen. Entsprechende Plattformen sollen Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeitern die Möglichkeit geben, ihre eigenen maßgeschneiderten Lösungen mit wenig Programm-Code zu erstellen.

Mit Low-Code-Anwendungen kann im Prinzip jeder funktionale Apps erstellen, die bestimmte Geschäftsprozesse unterstützen. Man benötigt nur wenig Kenntnisse in der Software-Programmierung und eine geringe Einarbeitungszeit. Im einfachsten Fall bieten solche Lösungen Drag-&-Drop-Schnittstellen, mit denen Benutzer die Logik ihrer Apps festlegen können. Das Ziel: Anwendungen agiler und flexibler zu erstellen.

Doch: Low Code erspart nicht per se das Codieren. Es sollte also nicht mit „No Code“ verwechselt werden. Mittels No-Code-Plattformen können Applikationen komplett ohne Programmieraufwand erstellt werden. Ein paar Maus-Klicks genügen, um Anwendungen aus vorgefertigten Bausteinen zusammenzusetzen.

Treiber der Entwicklung

Unternehmen stehen heutzutage mehreren Herausforderungen gegenüber: Zum einen steigt die Nachfrage nach mobiler App-Entwicklung, zum anderen auch der Druck, schnell digitalisieren beziehungsweise digital transformieren zu müssen. Auch der Mangel an erfahrenen Entwicklern spielt hierbei eine große Rolle.

Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „Entwicklung 2019: Ist die IT bereit zur Disruption?“ der Low-Code-Plattform OutSystems. Befragt wurden 3.300 IT-Fachleute weltweit. Die Umfrage zeigt, dass IT-Abteilungen bei der digitalen Transformation und Anwendungsentwicklung einer Vielzahl von disruptiven Kräften ausgesetzt sind. Hinzu kommen unsichere globale Wirtschaftsaussichten. Die Umfrage stellt aber auch fest, dass Low-Code-Entwicklungssoftware bereits zum Mainstream geworden ist und sich anschickt, viele IT-Probleme zu lösen.

So gaben 41 Prozent der Befragten an, eine solche Software bereits zu verwenden. Weitere 10 Prozent meinten, kurz vor der Anwendung zu stehen. Von denjenigen Unternehmen, die Low-Code-Software schon verwenden, gaben 66 Prozent an, dass diese Software die digitale Innovation und Transformation steigert. 66 Prozent sagten auch, dass Low-Code-Anwendungen die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens erhöhen. 45 Prozent gaben an, dank Low Code weniger abhängig von der Beschäftigung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit spezifischen technischen Fähigkeiten zu sein.

Vorteile von Anwendungen mit wenig Programmcode

Normalerweise nimmt das manuelle Schreiben vieler Code-Zeilen sowie die Beachtung der korrekten Syntax und Befehlsbildung eine Menge Zeit in Anspruch. Zeit und Wissen sind aber aufgrund der oben beschriebenen Umstände kritische, wenn nicht die kritischen Faktoren bei der Softwareentwicklung. Mit Low-Code-Anwendungen ist eine schnellere und agile Entwicklung möglich.

Low Code kann Aktualisierungen und Änderungen von Produkten beschleunigen. Weil es im Prinzip selbsterklärend ist, lassen sich zukünftige Anpassungen einfacher umsetzen. Unternehmen können damit auch Apps erstellen, die für unvorhersehbare Szenarien gemacht sind und mit Hilfe derer sie schnell reagieren können.

In Unternehmen gibt es häufig unzählige manuell ausgeführte Prozesse. Mit Low-Code-Lösungen können Workflows automatisiert werden, wodurch die Unternehmen wiederum Zeit und Geld sparen können.

Einer der wohl überzeugendsten Vorteile dieser Art der Erstellung von Anwendungen ist, dass Beschäftigte ihre eigenen Probleme lösen können. Schließlich kennen sie die Prozesse im Unternehmen am besten und wissen, wie sie sich verbessern lassen. Durch den Zugang zu diesen Technologien fühlen sich die Beschäftigten befähigt, ineffiziente Prozesse zu beheben, mit denen sie jeden Tag zu tun haben.

Zukunftspotenzial von Low Code

Das US-Marktforschungsinstitut Forrester etwa sieht großes Potenzial im Bereich der Low-Code-Entwicklungsplattformen. Für das Jahr 2022 sagt es ein Marktvolumen von gut 21 Milliarden US-Dollar voraus. Schon 2018 erklärte weltweit bereits knapp jeder vierte Entwickler, solche Plattformen zu nutzen.

Im Rahmen einer anderen Studie des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research AG wurden 150 IT- und Business-Entscheidern der DACH-Region zum aktuellen Stand und Einsatz von Low-Code-Entwicklung befragt. Das Ergebnis: Rund drei Viertel aller befragten Unternehmen sind dabei, den Einsatz zu evaluieren oder sammeln bereits erste Erfahrungen in der Entwicklung. Der restliche Teil der Unternehmen würde bereits auf Basis von Low Code programmieren, könnte also konkrete Erfahrungen damit nachweisen, heißt es in der Studie weiter.

Insgesamt prognostizieren die Befragten Low-Code-Anwendungen eine erfolgreiche Zukunft. Sie schätzen, dass bis zum Jahr 2025 der Anteil an Entwicklungen mittels dieser Plattformen im Vergleich zu allen anderen Anwendungen zwischen 11 und 20 Prozent liegen werde.


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