Migration auf Windows 10: So gelingt Firmen der Umstieg

Am 14. Januar 2020 endet der Support für das Betriebssystem Windows 7. Ab diesem Zeitpunkt wird Microsoft keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr zur Verfügung stellen. Unternehmen, die Windows 7 derzeit noch im Einsatz haben, sollten deshalb einen Wechsel zu Windows 10 in Betracht ziehen.

Wie jedes Betriebssystem weist auch Windows 7 Sicherheitslücken auf, die nach dem Supportende nicht mehr geschlossen werden. Erst Mitte Mai 2019 hatten Microsoft und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor einer gravierenden Sicherheitslücke in allen Windows-Versionen bis Windows 7 gewarnt. Es bestand die latente Gefahr eines Angriffs mit Schadsoftware, die sich wurmartig weiterverbreitet. Zwar können Firmenkunden, die Volumenlizenzen von Windows 7 nutzen, noch bis 2023 vom Support profitieren, doch wie tief sie für diesen Extra-Support in die Tasche greifen müssen, ist noch unklar. Wer jetzt auf Windows 10 umsteigt, hat die Chance, unkalkulierbare Kosten zu vermeiden.

An folgende Punkte sollten IT-Verantwortliche und Entscheider denken, wenn sie beim Umstieg auf Windows 10 keine unangenehmen Überraschungen erleben wollen:

Genügend Ressourcen für die Migration schaffen

Eine Migration von Windows 7 auf Windows 10 ist für jedes Unternehmen eine Herausforderung, die viel Zeit und Ressourcen verschlingt. Denn Umstellungen von Betriebssystemen sind komplexe Projekte und dauern in der Regel länger als allen lieb ist. Es empfiehlt sich deshalb eine Aufwandsschätzung vom Umstellungstermin her rückwärts gerechnet. Stehen nicht ausreichend interne Ressourcen zur Verfügung, sollte diese extern eingekauft werden.

Umstellungstermin für Windows 10 frühzeitig planen

IT-Verantwortliche sollten mit einem festen Abkündigungstermin darauf achten, dass das Projekt nicht unter Zeitdruck ausgeführt wird. In diese Planung gehört auch die Überlegung, wie viele Geräte in vorher definierten Zyklen ein Upgrade erhalten und wie viel Support die interne IT dazu leisten kann. Es empfiehlt sich, mit der IT-Abteilung und weiteren Key-Usern zu starten. Sinnvoll dafür ist ein fester Wochentag. Montage oder Freitage sind für derartige Aktionen erfahrungsgemäß eher unbeliebt.

Bestehende Hardware evaluieren

Im Rahmen des Umstellungsprojekts von Windows 7 auf Windows 10 bietet es sich an, die bestehende Hardware auf Kompatibilität zu überprüfen und bei Bedarf auszutauschen. Fragen, die dabei auftauchen: Gibt es lieferbare Standardmodelle? Nutzt das Unternehmen Rahmenverträge mit Lieferanten und Herstellern, um die gewünschten Geräte dauerhaft lieferbar zu halten? Wurden die Kosten fürs Handling im Beschaffungsprozess berücksichtigt?

Konnektivität von neuer Hardware prüfen

Bei der Umstellung von Windows 7 auf Windows 10 können hardwareseitig missliche Dinge passieren. Beispiel: Die Nutzer wissen nicht, wie bei Windows 10 das Projizieren auf externe Monitore gesteuert wird. Firmen, die ihr Betriebssystem umstellen, sollten solche und andere Fragen im Vorfeld der Umstellung prüfen. Vor allem beim Wechsel der Hardware für mobile oder externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollten Firmen darauf achten, wie sie ihre Windows 10-Geräte erhalten und wie bei technischen Problemen Support geleistet werden kann.

Windows 10 in einer Pilotphase testen

Die größte unangenehme Überraschung kann darin bestehen, dass eine führende Applikation des Unternehmens unter Windows 10 nicht funktioniert. Firmen sollten Windows 10 deshalb in einer Pilotphase für den Gebrauch testen. In der Vor-Projektphase sollte auch geklärt werden, welche nativen Einstellungen in Windows 10 beibehalten werden können und welche nicht. Wichtig ist auch die Klärung der Frage durch die IT-Verantwortlichen, welche Version von Windows 10 benötigt wird und welche Einschränkungen die gewählte Version mit sich bringt.

User-Profile automatisch sichern

Die IT sollte in jedem Fall eine automatisierte Sicherung von User-Profilen und individuellen Daten aufsetzen. Parallel sollten die User wichtige Dokumente vorab sichern, damit ihnen diese nach dem Rollout sofort wieder zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich, das Upgrade auf Windows 10 mit einer Schulung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbinden. Die Vorteile sind:

  • Die Nutzer können sich auf die Umstellung einstellen und nach dem Rollout schneller auf Ihrem neuen Gerät zurechtfinden.
  • Die IT kann wichtige Regelungen und kleine Einrichtungsaufgaben, wie etwa das Setzen neuer Passwörter oder die erste Einrichtung der Geräte, in diese Veranstaltung integrieren.

Softwareverteilung für mehrere Geräte berücksichtigen

Bei der Umstellung auf Windows 10 sollten Unternehmen überdenken, welche Lösung sie fürs Device Management nutzen möchten. Microsoft bietet hierfür eine hybride Lösung für Smartphones, PCs und Laptops an, die die IT zentral steuern kann. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die IT feste Patching- und Update-Zyklen plant, da bei Windows 10 mindestens alle 30 Monate eine neue Version aufgespielt werden muss.

Neue Microsoft-Sicherheitsfunktionen aktivieren

Bei der Umstellung auf ein neues Betriebssystem sind die dafür nötigen Lizenzen schnell gekauft. Vergessen werden dabei aber oft wichtige und nicht ganz einfach zu setzende Sicherheitssettings, die Office 365 und Windows 10 betreffen. Dabei geht es unter anderem um die Regulation des Zugriffs mobiler Geräte, die Synchronisation von Kontakten, die Einrichtung einer Zwei-Wege-Authentifizierung oder die Verwaltung der Kennwörter, mit denen sich Anwender an den Diensten von Office 365 anmelden. Wenn IT-Verantwortliche hier unsicher sind, kann es sinnvoll sein, externe Microsoft-Experten hinzuzuziehen. Sie wissen, welche Einstellungen gesetzt werden müssen.

Fazit: Die Umstellung von Windows 7 auf Windows 10 mit entsprechender Datenmigration ist für Unternehmen ein herausforderndes Projekt. Mit einer ausreichenden Vorlaufzeit und Planung können unangenehme Überraschungen vermieden werden, die zu möglichen zeitlichen Verzögerungen bei der Umstellung führen können.

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[su_note note_color=“#FFFFFF“ text_color=“#848484″ radius=“3″ class=““]Dieser Fachartikel ist auch erschienen bei Digital Business Cloud und business-wissen.de [/su_note]

 


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