Microsoft Teams: 5 neue Funktionen für komfortableres Arbeiten im Homeoffice

Microsoft Teams mit neuen Funktionen für die Arbeit im Homeoffice

Die Spirale der Entwicklung neuer Funktionen für Microsoft Teams dreht sich munter weiter. Auch im Zuge der Corona-Krise wurde wieder eifrig getüftelt, um die Zusammenarbeit aus dem Homeoffice so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Jüngst hatte Microsoft Teams Geburtstag. Das Tool für Collaboration wurde drei Jahre alt. Seit es 2017 auf den Markt geworfen wurde, hat es eine erstaunliche Performance hingelegt: Stand März 2020 nutzen es 93 der Fortune-100-Unternehmen. 44 Millionen Anwender*innen auf der ganzen Welt haben Microsoft Teams täglich im Einsatz. Schlappe 13 Millionen waren es noch im Sommer 2019. Laut Microsoft haben 20 Unternehmenskunden mehr als 100.000 Beschäftigte, die das Tool aktiv nutzen, darunter Schwergewichte wie Ernst & Young, SAP, Continental oder Accenture.

Solche Zahlen sind bemerkenswert, aber sie bringen für Microsoft auch eine gewisse Verpflichtung mit sich. Die Verpflichtung, Microsoft Teams ständig weiterzuentwickeln und auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen zu achten, die jeden Tag mit dem Tool arbeiten. Dass der Technologie-Gigant aus dem amerikanischen Redmond auch ganz pragmatisch auf die Rufe von Usern nach Verbesserungen des Tools eingeht, zeigt sich gerade in der Corona-Krise. Viele Menschen sitzen seitdem im Homeoffice und verbringen mehrere Stunden am Tag mit Microsoft Teams. Da kommen die folgenden neuen Funktionen und Features gerade zur rechten Zeit.

Individuelle Hintergründe für Video-Konferenzen

Der Inhalt eines Kleiderschranks sagt viel über die Persönlichkeit des Besitzers oder der Besitzerin aus. Sagt man. Wenn das stimmt, dann gilt das gleiche für die Wohnungseinrichtung. Wer viel im Homeoffice arbeitet und für Besprechungen mit Kolleginnen und Kollegen auch Video-Konferenzen mit Microsoft Teams nutzt, gewährt seinem Gegenüber am anderen Ende der Leitung gleich mal einen Einblick in die eigene Privatsphäre. Da stellen sich dann, ganz nebenbei, bestimmte Fragen, wie zum Beispiel: „Hey, das Bild hinter dir an der Wand. War das im Urlaub?“ Oder man witzelt: „Dein Regal solltest du aber auch mal wieder aufräumen.“ Auch Kinder, die hinter einem durchs Bild laufen, sind beliebte Steilvorlagen: „Und, wie läuft das Home-Schooling?“

Wer solche unfreiwilligen Einblicke in sein heimisches Büro nicht möchte, konnte bislang die Funktion „Background Blur“ von Microsoft Teams nutzen. Die macht den Hintergrund unscharf und entlastet den User, vor jedem Video-Anruf erst einmal Ordnung ins heimische Büro-Chaos zu bringen. Diese Funktion hat Microsoft jetzt erweitert durch fix in Microsoft Teams hinterlegte Hintergrundbilder. Die lassen sich einfach auswählen und für Video-Anrufe nutzen. Ruckzuck sitzt man so zum Beispiel vor einem von Palmen gesäumten Strand.

So richtig kreativ wird es aber natürlich erst mit eigenen Bildern. Und auch daran wurde gedacht. User können nun eigene Hintergrundbilder hinterlegen, also etwa das firmeneigene Logo oder sonstige Motive, an denen sie Freude haben. Stellen sich dann natürlich irgendwann wieder die gleichen Fragen: „Das ist aber ein schöner Hintergrund. War das im Urlaub?“

Unterdrücken von Hintergrundgeräuschen

Für konzentriertes Arbeiten, aber auch bei Besprechungen am Telefon und über eine Video-Konferenz sind Hintergrundgeräusche eine störende Begleiterscheinung. Gerade bei der Arbeit im Homeoffice können laute Geräusche mehr oder weniger häufig auftreten. Da schreit der Nachwuchs im Zimmer nebenan oder hupen vorbeifahrende Autos auf der Straße. Die Entwickler von Microsoft Teams haben sich jetzt daran gemacht, solche Hintergrundgeräusche bei Online-Besprechungen zu unterdrücken, damit alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Inhalte gut verstehen können.

Interessant ist auch, wie das Ganze technisch funktioniert: Die verbesserte Rauschunterdrückung basiert auf Künstlicher Intelligenz. Dafür werden die Audio-Eingabe einer Person analysiert und speziell trainierte neuronale Netzwerke verwendet, um Geräusche herauszufiltern und nur das Sprachsignal zu behalten. Während herkömmliche Algorithmen zur Geräuschunterdrückung nur einfache stationäre Geräuschquellen, wie etwa die eines Lüfters, berücksichtigen können, kann KI den Unterschied zwischen Sprache und Geräuschen erkennen und sämtliche Geräusche unterdrücken, einschließlich nicht stationärer Quellen.

Mehr angezeigte User bei Video-Anrufen

Wer gerne in viele Gesichter blickt und die Video-Anruf-Funktion von Microsoft Teams regelmäßig nutzt, darf sich freuen. Microsoft hat angekündigt, das User zukünftig bis zu neun Teilnehmer in einem Video-Anruf auf dem Bildschirm sehen können. Bislang konnte man nur vier Teilnehmer sehen.

Mit dieser neuen Funktion hat Microsoft die „Hilferufe“ vieler Anwender*innen im Zuge der Corona-Krise erhört, die einfach mehr Gesichter auf ihrem Bildschirm sehen wollen. Microsoft zufolge sollen es über 40.000 User im „UserVoice“ gewesen sein, die eine entsprechende Anfrage nach diesem Feature positiv bewerteten.

Teilen von PC-Audio in Besprechungen

Für Live-Demos, zum Beispiel bei Vorträgen oder Vertriebsterminen, können Videos Gesagtes unterstreichen oder emotionalisieren. Teilnehmer*innen einer Besprechung in Microsoft Teams können dafür ihr Systemaudio für alle anderen Teilnehmer teilen beziehungsweise streamen. So lassen sich Video- oder Audio-Clips als Teil ihrer Präsentation wiedergeben.
Wer diese neue Funktion nutzen und sein Systemaudio freigeben möchte, wählt in den Besprechungssteuerelementen „Freigeben“ und „Systemaudio einfügen“ aus. Wird dann geteilt, werden alle Systemaudios einschließlich Benachrichtigungen in die Besprechung einbezogen.

Handheben bei größeren Besprechungen

Mit der Funktion „Handheben“ kann jeder in einer Besprechung ein visuelles Signal senden, dass sie oder er etwas sagen möchte. Das ist besonders für Video-Konferenzen hilfreich, an denen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt sind. Diese neue Funktion ist grundsätzlich gut geeignet, um permanente Unterbrechungen durch Dazwischenreden zu vermeiden. Es soll ja Zeitgenossen geben, die anderen während einer Besprechung permanent ins Wort fallen. Nicht unbedingt, weil sie etwas Konstruktives zur Sache beizutragen haben, sondern weil sie etwas loswerden wollen.

Wie sich die Handheben-Funktion in der täglichen Praxis bewähren wird, wird sich zeigen. Fraglich ist, was passiert, wenn gleich mehrere Teilnehmer*innen einer Video-Konferenz die Hand heben. Wer sorgt dann dafür, dass die Reihenfolge der eingehenden Redebedürfnisse eingehalten wird, also wer als erstes, zweites, drittes usw. sprechen darf? Der Organisator der Besprechung?

Neue Funktion Handheben in Microsoft Teams
Wer etwas sagen möchte, kann das Hand-Symbol für eine Wortmeldung klicken.

Die neuen Funktionen sind entweder bereits aktiv oder werden im Laufe des Jahres 2020 ausgerollt.

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